Im Rahmen des Ausbaus der Strecke zwischen Mannheim und Heidelberg ist eine sogenannte Achsverschwenkung im Mannheimer Hauptbahnhof vorgesehen.
Das Projekt befindet sich momentan in einer frühen Phase der Planung.
Mehr und schnellere Züge am Mannheimer Hauptbahnhof
Ziel dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Kapazität im Mannheimer Hauptbahnhof durch Entflechtung von Fern- und Nahverkehr. Wenn ein Zug bei der Einfahrt in oder der Ausfahrt aus dem Bahnhof andere Gleise kreuzen muss und diese damit kurzzeitig blockiert, entsteht ein sogenannter Kreuzungskonflikt. Durch eine Trennung der Verkehrsarten reduzieren sich Kreuzungskonflikte, sodass das Schienennetz in dichterem Takt genutzt werden kann.
Westseite des Mannheimer Hauptbahnhofs
Die geplanten Maßnahmen im Überblick
Am Mannheimer Hauptbahnhof werden die Fernbahngleise zu den Bahnsteigen C und D verschwenkt. Der Rückbau von Gleis 7 ermöglicht die Verbreiterung von Bahnsteig D. Die Verschwenkung macht Anpassungen bzw. einen partiellen Neubau der Leit- und Sicherungsanlagen erforderlich. Zudem findet ein umfangreicher Umbau der Oberleitungsanlagen statt. Auch die Weichen auf beiden Seiten des Bahnhofs werden umgebaut bzw. neu installiert.
Ostseite des Mannheimer Hauptbahnhofs
Der aktueller Planungsstand und die nächsten Schritte
Die Vorplanung wurde 2013 fertiggestellt, aber aus Gründen der Finanzierung nicht fortgeführt. Ende 2020 wurden die Leistungsphasen 1/2 in die Bedarfsplanumsetzungs- und Anpassungsvereinbarung aufgenommen. Dies ermöglicht eine Fortsetzung der Planung ab 2021. Die nächsten Schritte sind die Aktualisierung der verkehrlichen Rahmenbedingungen, die Erstellung der verkehrlichen Aufgabenstellung und eine Überprüfung der betrieblichen Aufgabenstellung.
Darauf aufbauend überprüft die Deutsche Bahn die bestehende Vorplanung dahingehend, ob sie die heutigen Standards und die gesetzten Projektziele erfüllen. Gegebenenfalls halten Anpassungen an neue, verkehrliche Rahmenbedingungen und an das aktuelle Regelwerk sowie Aktualisierung der Kostenschätzung Einzug. Bei der weiteren Planung des Projekts findet die BIM-Methodik (Building Information Modeling) Anwendung.